Exkursion zum BIA 7.-10. Juni 2024
Betreuende Lehrende: Hanne König, Vera Gärtner und Jonas Dahm
Beteiligte Studierende: Merve Abt, Klara Beck, Sophia Rosa Bollinger, Franka Breunig, Suna Freytag, Rebecca Lob, Jana Renger, Asimina Sideris, Johannes Thimm, Maximilian Zschiesche
Grafik des Booklets von Luca Ihns
Das Seminar "Relational Aesthetics und andere (Welt-)Beziehungen II" widmete sich aktuelleren Überlegungen zu Relationalität und Eingebundenheit, in denen die Frage der Situierung (Stengers, Haraway) aufkommt und postkoloniale wie materialisitische Verflechtungen (Glissant) eine Rolle spielen können. Während für uns die Frage nach der sozio-politischen Aufgabe der Kunst im Wintersemster zentral war, sind es nun die erdischen, materiellen, ökologische Aspekte und Verstrickungen, die uns interessierten. Neben Lektüren relational-gedachter Theorien haben wir uns in Praxisblöcken an relationale Beziehungsgeflechte angenähert. Uns hat dabei die Idee der Landschaft neben ihrer materiellen Zusammensetzung auch als performative, soziale Sturktur interessiert, inder Verkörperung eingebunden ist und stattfindet.
Im Rahmen des Seminars sind wir auf eine Exkursion zum Black Forest Institute of Art (BIA) in Lenzkirch gefahren.Zwei Workshops gestaltet von Vera Gärtner und Jonas Dahm wurden dort intigriert.
Als Ort lebendiger künstlerischer Produktion beherbergte uns das BIA (Black Forest Institute of Arts) vom 06.06. bis zum 10.06.2024. Über den Zeitraum von vier Tagen entstanden sieben individuelle Arbeiten, die zunächst vor Ort installiert wurden und bei dem Rundgang 2024 einen Ausstellungsparcours durch die Hfg bildeten.
Jonas Dahm: Klang, Praxis, Naturecultures
Der Workshop „Klang, Praxis, Naturecultures“ war dem Hören, Aufnehmen und Bearbeiten von Klängen der Landschaften gewidmet und öffnete Räume zum Arbeiten entlang von Begriffen und Dispositiven wie Kultur und ‚Natur‘. Aufnahmegeräte und Audioaufnahmen boten uns die Möglichkeit, Field Recording als situierte Praxis in und mit Landschaften zu entwickeln. Ausgehend von Haraways Konzept der Naturecultures lesen und diskutieren wir Texte zu Klangpraxis, Soundscapes, ‚ökologischer‘ Soundart oder dem Bild des Vogels als ‚petit bourgeois‘ (Vinciane Despret).
Vera Gärtner: hexen üben
hexen üben ist eine Reihe von mal längeren mal kürzeren Workshop Einheiten, die das mehrtägige Arbeits-Retreat im Black Forest Institute of Art begleitet. Grundlage verschiedener (meist) kollektiver Übungen bilden dabei Reenactments wie auch Updates von Doris Stauffer’s „Hexenkursen“. Wir erproben das Hexen als queerfeministische Praxis und aktivistisches Tool: so drehen sich die Workshops auch um das Befragen, Umkehren und Überschreiben von Räumen und ihrer Herstellungsweisen und der Suche nach einer eigenen Sprache. Für diese Suchbewegung nutzen wir unsere Körper und unsere unmittelbare Umgebung: die Pflanzen, das Licht, die Geräusche und Gerüche oder auch Temperaturen. Wir lernen von historischen, ortsbezogenen und zeitgenössischen Witches, aktivieren die dortige Waldbühne, und befragen uns stetig auch selbst – als Individuen aber auch in der/als Gruppe.
Wir danken Hösl + Mihaljevic, dass sie uns diesen Ort für unsere künstlerischen Recherchen und Experimente zur Verfügung gestellt haben.