September 2022
In der HfG Karlsruhe
Vernissage: Donnerstag, 2. Juni 2022, 18 Uhr, im Lichthof der HfG Karlsruhe
Die Ausstellung wurde konzipiert und kuratiert von: Lena Breitmoser, Franka Breunig, Patricia Capalija, Mascha Dilger, Mo Frank, Laurine Haller, Moritz Konrad, Rebecca Lob, Lea Nohr, Christian Platz unter der Leitung von Thomas Rustemeyer, Fachgruppe Ausstellungsdesign und Szenografie, Grafik: Leia Walz und Isabel Motz
Die Ausstellung zeigt künstlerische Arbeiten von: Mascha Dilger, Sebastian Drost, Peter Empl, Christian Haardt, Kamera als Performer (Prof. Constanze Fischbeck, Capalija Patricia, Wiebke Müller, Juhee Han, Eike Buff), Lukas Klein, Cecile Kobel, Stephan Krass, Wolfgang Kropp, Evi Künstle, Bruno Kurz, Armin Linke, Rebecca Lob, Judith Milz, Mobile Interface Radio (Mike Gerber, Matthias Gieselmann, Robin-Antonius Henke, Florian Krupicka, Alexander Liebrich, David Loscher, Florian Wesch, Marco Zampella, Leitung: Frank Halbig), Munitionsfabrik Podcast (Mo Frank, Lennart Pollach, Ilja Morgenstern, Leitung: Prof. Stephan Krass), Amelie Poxleitner, Jörg Reimann, Georg Schalla, Christina Scheib, Natalia Schmid, Vincent Schneider, Adam Seide, Christina Vinke
und präsentiert Recherchedokumente aus: Stadtarchiv Karlsruhe, Generallandesarchiv Karlsruhe, Bildarchiv Jörg Reimann, Bildarchiv Evi Künstle, saai | Archiv für Architektur und Ingenieurbau, Sammlung und Archiv des ZKM
Vom 2. Juni bis 11. September 2022 untersucht die Ausstellung „Munitionsfabrik - Ausstellung zur Geschichte eines ungeheuren Raums“ in der HfG Karlsruhe die Geschichte der einst „größten Waffenfabrik der Welt“. Sie beleuchtet die Transformationen und Brüche dieses „ungeheuren Raums“ und hinterfragt die Entwicklung des Areals der ehemaligen Waffenfabrik bis in die heutige Zeit.
Der Hallenbau A – in dem sich heute die Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (HfG), das Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) und die Städtische Galerie befinden – wurde während und für den Ersten Weltkrieg vom „Blitz-Architekten“ Philipp Jakob Manz als Produktionshalle der Deutschen Waffen- und Munitionsfabrik in Karlsruhe errichtet. Mit 30.000 Fabrikarbeiter:innen war diese Fabrik während des Zweiten Weltkrieges so groß wie eine Kleinstadt. Während der NS-Zeit mussten hier unter unmenschlichen Bedingungen Zwangsarbeiter:innen aus ganz Europa arbeiten. Durch die Munition und Waffen, die hier produziert wurden, ist der Ort verwickelt mit diversen Kriegen und Konflikten in der Welt. Nach dem Niedergang der industriellen Produktion dienten die leerstehenden Räumlichkeiten von 1981 bis 1989 Karlsruher Künstler:innen als Arbeits- und Präsentationsflächen. Das darin erkannte kreative Potential führte in der Folge zum Einzug der Institutionen ZKM, HfG Karlsruhe und der Städtischen Galerie.
Recherchematerialien aus verschiedenen Archiven, wie dem Stadtarchiv Karlsruhe, dem Generallandesarchiv Karlsruhe und diversen Bildarchiven zeichnen die Geschichte dieses „ungeheuren Raums“ nach. Künstlerische und dokumentarische Projekte von Studierenden, Alumni und (ehemaligen) Professor:innen der Staatlichen Hochschule für Gestaltung repräsentieren kritische Auseinandersetzungen mit dem Ort und seiner heterogenen und kontroversen Geschichte. Die Ausstellung entsteht im Rahmen des 30-jährigen Jubiläums der HfG Karlsruhe und es wird begleitend dazu eine Publikation in der Reihe „Munitionsfabrik“ erscheinen.