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2. 2-4 Lizzy Ellbrück und Vera Gärtner, about: blank
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7. Fwd:flyingduckZ:semester!: Visuals
8. Jonas Zilius: Ohne Titel
9. Cécile Kobel und Judith Milz: Monique und Marguerite
10. Iden Sungyoung Kim: Behind the Scene
06.11. – 18.11.2018 im Club 2.0.0
Badischer Kunstverein
Supervision: AM Friederike Schäfer und Prof. Susanne Kriemann
Project's coordination: Christina Scheib, Felicitas Wetzel, Didem Yacızı
Students: Lizzy Ellbrück, Vera Gärtner, Iden Sungyoung Kim, Cécile Kobel, Isabelle Konrad, Judith Milz, Hauke Rehfeld, Nis Petersen, Johannes Thimm, Jonas Zilius
Fotos: Jonas Zilius
Let’s Perform the Archive! ist gleichzeitig als Arbeitsgrundlage, kuratorisches Konzept, aber auch als Handlungsanleitung für die Besucher*innen zu verstehen.
Die Ausstellung im Festraum Club 2.0.0 des Badischen Kunstvereins zeigt Arbeiten und Projekte, die das reziproke Verhältnis von Fotografie und Ausstellung erforschen. Den Ausgangspunkt bilden die unterschiedlichen Fotoarchive des Badischen Kunstvereins – vom Generallandesarchiv, dem Stadtarchiv Karlsruhe über die Sammlungen von Ausstellungsdokumentationen der Hausfotograf*innen, Ausstellungskatalogen, bis zu den Ordnern und Boxen in den Büros des Kunstvereins und in privaten Archiven. Basierend auf der Sichtung, Kontextualisierung, Reflektion und weiterführenden inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Material haben die Studierenden verschiedene Herangehensweisen entwickelt. Sie verhandeln Fotografie in ihrer multiplen Bedeutung als Objekt, Medium, technisches Verfahren sowie dokumentarische und künstlerische Praxis.
In ihren Arbeiten thematisieren sie u. a. die Ausstellungsfotografie als Feedbackverfahren, die Kategorisierung als Dispositiv und das Potenzial der Deutung von historischen Bildern. Dazu bedienen sie sich den Praktiken des Dokumentierens und Strategien der Sichtbarmachung und arbeiten mit archivarischen Verfahren. In der Ausstellung werden Transferprozesse vom Analogen zum Digitalen und deren Umkehrungen deutlich und Machtmechanismen des Sichtbaren und Unsichtbaren hinterfragt sowie die physischen Orte der Archive für die Besucher*innen erfahrbar gemacht. So schafft die 200-jährige Chronik des Badischen Kunstvereins auch Zugang zu der beinahe so alten Geschichte des Mediums Fotografie in all ihren Bedeutungen – vom ‚rein dokumentarischen‘ Bild bis zum eigenständigen Kunstwerk. Einerseits war ein Großteil dieser Geschichte davon bestimmt, dass die Fotografie sich erst als eigenständiges künstlerisches Verfahren behaupten musste. Andererseits kann aus heutiger Perspektive, durch die fotografische Dokumentation, jede Ausstellung als fotografisches Bild gedacht werden. Nach Ende der Laufzeit und der physischen Existenz einer Ausstellung erhält die Fotografie diese für eine kleine Ewigkeit.
Die prozessorientierte Ausstellung Let’s Perform the Archive! schließt an aktuelle Diskurse um die Frage der Performativität von Archiven an und zeigt wie Fotografie nicht nur als historisches Bilddokument verstanden wird, sondern als Praxis das Archiv immer wieder neu erzeugt und befragt.