09.-10.05.2023
Vordiplom von Patricia Capalija
unter der Leitung von Prof. Constanze Fischbeck, Hanne König
In der Installation Trash CAN geht es um die Wirkmächtigkeit von Dingen, hier spezifisch dem Mülleimer, denen wir häufig unbedarft unsere Aufmerksamkeit verweigern. Dabei ist der Mülleimer mit uns in einem Netzwerk von Handlungsmacht verwoben und steht überall in unserem städtischen Sichtfeld stellvertretend für ein globales System. Als Entität mit Autorität erinnert er uns an Ordnung und Sauberkeit, aber auch daran, dass sich verbrauchte Dinge immer und überall schnell entsorgen lassen.
Es stellt sich die Frage nach dem Zusammenspiel von Umgebung und Objekt, danach inwiefern wir über unser Handeln bestimmten oder ab wann ein Objekt mit dessen eigener Vitalität seine Umgebung zu verändern beginnt. Die Arbeit mit der Fotografie, insbesondere der analogen Fotografie, schwankt ebenso zwischen Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit, hat durch ihre komplexe und physische Entwicklungsprozesse eine starke zeitliche und auch räumliche Komponente. Wie der Mülleimer ist der Weg der Fotografie, von der Belichtung hin zum perfekten Druck toxisch, störanfällig, langwierig, ambivalent.
Die analoge Fotografie fordert ein, dem Objekt die nötige Aufmerksamkeit für eine Auseinandersetzung zu schenken, eine Aufmerksamkeit, die wir selten für beiläufige Gegenstände aufbringen. Zudem ermöglicht die Fotografie einen ästhetischen Blick, welcher dem Objekt nur selten zugesprochen wird.