25.04.-30.04.2023
HfG Karlsruhe
Betreuung: Celine Condorelli and Constanze Fischbeck
Graphik design: Raffaele Geronazzo
Vordiplom von Lasse Peters
Danke an: Merve Abt, Elisabeth Bayerl, Lena Breitmoser, Franka Breunig, Amelie Enders, Raffaele Geronazzo, Jule Köpke, Rebecca Lob, Maximilian Zschische, Celine Condorelli, Constanze Fischbeck and Philipp Schell
„Von Sensen, Fachwerk und Bricoleur*innen“ ist ein Versuch über die meistverbreitete Museumskategorie in Deutschland zu sprechen: Das Heimatmuseum.
Aufgeladen mit zahlreichen Vorstellungen und Klischees, von dunklen vollgestopften Kammern, über trockene Geschichtsvermittlung bis hin zu der Glorifizierung der guten alten Zeit gehören sie scheinbar zu den Museen der Vergangenheit. Klischees beruhen oft auf einem wahren Kern, doch in ihrer Vielzahl und im Schatten der viel rezipierten, sogenannten großen Museen, finden sich in den Ansätzen und Praktiken der Amateur*innenmuseen Antwortmöglichkeiten auf Fragen nach der Zukunft aller Museen, vor allem auf die Frage: Wie Ausstellen?
Dem nachgehend zeigt Lasse Peters drei Case Studies aus der Umgebung Karlsruhes. In ihren Gemeinsamkeiten und Unterschieden lassen sie zu, über eine erweiterte Form von Heimatmuseum nachzudenken. Dabei steht zunächst nicht der kritische Umgang mit Inhalt und Ästhetik im Vordergrund, sondern das Sichtbarmachen von Strukturen, Akteur*innen und Ausstellungspraktiken. Angelehnt an das Prinzip des Bricolierens, werden gefundene Fotografien, Modelle und weitere Ephemere der Museen gezeigt. Der temporären Raum, konstruiert aus Schrankwänden der letzten 60 Jahre, nimmt die sozialen Aspekte von Heimatmuseen auf, die über das reine Aus‐ stellen hinaus gehen.
„Von Sensen, Fachwerk und Bricoleur*innen“ ist letztendlich ein Plädoyer für ein gemeinschaffendes, glokales und ausprobierendes Ausstellen, dass die Ferne von Perfektion als größte Chance begreift.