13.12.2019
Betreuende Lehrende: Anna Haas, Nele Lindemann, Constanze Fischbeck
Beteiligte Studierende: Julia Ihls, Gloria Müller
Bühne: Julia Ihls und Gloria Müller, ADSZ Hfg Karslruhe WS 2019/2020
Regie: Tobias Dömer
Dramaturgie: Nele Lindemann, Anna Haas
Mit: Ute Baggeröhr, Marie-Joelle Blazejewski, Antonia Mohr, Sven Daniel Bühler, Timo Tank
Ein Wohnhaus in Berlin: darin ein alter Trinker, ein lesbisches Paar, ein Geflüchteter, eine depressive Frau und ihr Ex-Mann. Im Stück „Zu unseren Füßen, das Gold, aus dem Boden verschwunden“ von Svealena Kutschke entspinnen sich im Alltag jener Figuren Fragen nach unserem Umgang mit dem Fremdem – sei es kultureller oder ideologischer Couleur.
Die voyeuristische Situation, in welcher sich jegliche Erkenntnis nur durch die Blicke und Zuschreibungen der Nachbarn vollzieht, wurde hierfür in eine panoptische Szenografie übersetzt. Darin bewohnen die Schauspieler gemeinsam mit den Zuschauern Vorder- und Hinterhaus sowie die Seitenflügel, um so gleichsam eine diskursive wie affizierende Arena aufzuspannen. In der Mitte, ein Spiegel. Jene Leerstelle fungiert zugleich – in Form des Hinterhofs – als Austragungsort der einsamen Monologe wie auch als räumlicher Akteur für den, in der Besetzung nicht vorgesehenen, Flüchtling. Ob und wie jene Figur durch die Spiegelreflexion eine Stimme erlangt oder ob die Anwesenden in der Betrachtung lediglich auf sich selbst zurückgeworfen werden, bleibt bewusst eine offene, ungelöste Frage.