R 112
Wintersemester 2016/17
Fachübergreifende Vortragsreihe der Fachbereiche Ausstellungsdesign/Szenografie, Kommunikationsdesign, Kunstwissenschaft und Produktdesign der HfG Karlsruhe
Jan van Toorn studied graphic design at the Institute of Arts and Crafts in Amsterdam where he maintains a practice in communication design since 1957. The emotional charge and open character of van Toorn’s design work stems from his interest in investigating visual meaning and the social role of the profession in the media as opposed to purely practical requirements. Jan van Toorn for many years taught graphic design and visual communication at various academies and universities, including Gerrit Rietveld academy, Amsterdam, the Technical University Eindhoven, Rhode Island School of Design, Providence USA and the State Academy of Fine Arts in Amsterdam. From 1991 until 1998 he was director of the Jan van Eyck Academy in Maastricht, transforming it into a postgraduate center for fine art, design and theory.
Im Zentrum der Arbeit von Stephan Dillemuth steht ein forschendes Interesse an den aktuellen Veränderungen im Verhältnis von Kunst und Öffentlichkeit, das häufig auch historische Kontexte miteinbezieht. Einen wesentlichen Ausgangspunkt für diese Überlegungen ist für Dillemuth die Idee bohemistischer Forschung und die Politisierung von Selbstorganisation, welche im Gegensatz zu Selbsthilfe auf eine prinzipielle Veränderung des bisherigen Kunst- und Gesellschaftssystems
zielt.
…soweit die akademischen Floskeln. Im Folgenden geht es um ein Spiel mit Konventionen: Vortrag, Aktzeichnen, Streichelzoo und Kunsthochschule. Eine Ziege ist eine Ziege, vermutlich versteht sie
nicht was Menschen zeichnen und reden. Aber sie ist präsent, sie läuft herum und orientiert sich, sie wird in Ruhe gelassen. Eventuell sind da noch ein Maler, der malt, und ein Gefangener in Ketten. Wir werden sehen…
In den idealistischen Ästhetiken wird Kunst stets als das verstanden, was zwischen den grundsätzlichen Trennungen der modernen Welt, zwischen Verstand und Sinnlichkeit, Subjektivität und Objektivität, Wahrnehmung und Erfahrung, vermittelt. Doch diese Vermittlungen scheinen nicht wirklich zu gelingen, und jede konkrete Kunst als Werk, ästhetische Praxis oder als Konzept scheint, nach weiteren Vermittlungen zu verlangen. Kunstvermittlung im weiten Sinn umfasst daher die institutionellen Bedingungen des Ausstellens, Sammelns, und Archivierens ebenso wie die diskursiv-kritischen, historischen und philosophischen Bemühungen, den Sinn der Kunst als Vermittlung zu fassen. Entscheidend für ihr Verständnis ist daher, dass die Vermittlung tatsächlich nie wirklich geleistet werden kann, dass es vielmehr zu einer konstitutiven Verschiebung und Verknüpfung von Vermittlung zu Vermittlung kommt. In diesen Ketten von Vermittlung zeigt sich das Unvermittelte der Vermittlung ebenso wie die Ausbreitung eines spezifisch ästhetischen Feldes, in dem die Kunst sich nicht realisiert, sondern ablenkt und als System, Regime oder Betrieb symbolisiert.
Emily King is a design historian who both writes and curates. From an initial specialism in graphic design, she has branched out to explore art, architecture, product design, fashion and food. As well as being a contributing editor to The Gentlewoman, she writes for a range of publications including Frieze and Apartamento.
In her talk she will talk through her own experience of the relationships between art and design, theory and practice, writing and curating, and academia and lifestyle. The session will be discursive from the start. Your input will be welcomed.
In den 1960er Jahren schuf Louis Althusser Begriffe wie „Überdetermination“ oder „strukturale Kausalität“, um geschichtsphilosophische Garantien aus dem Marxismus zu entfernen. Diese Operation bildete den kritischen Bezugspunkt für ein neues Denken des „Ereignisses“ im Poststrukturalismus. Aber kaum etwas ist uneiniger ausgefallen als dieses Denken. Entzieht sich ein Ereignis der Logik des Seins oder artikuliert es sie? Ist es selten oder gilt es für den kleinsten Bruch einer Gewohnheit, die lokalste Geste, die Stimmung eines Nachmittags? Kurz: Handelt es sich bei einem Ereignis um eine ausnahmelogische Unterbrechung oder um singuläre Differentiationen der Zeit? Und was heißt das für das Denken der Politik? Wie tritt ein politisches Ereignis ein und in welcher Zeit? Konzepte von Deleuze, Badiou, Balibar sollen helfen, über diese Frage zu streiten. Katja Diefenbach ist Professorin für ästhetische Theorie an der Merz Akademie, Stuttgart.
Daniel Rourke is a writer/artist. His research hijacks speculative and science fiction in search of a radical “outside” to the human(ities), including extensive writing on the intersection between digital materiality, posthumanism, and the arts. In March 2015 Morehshin Allahyari and Daniel released The 3D Additivist Manifesto a call to push technologies beyond their breaking point, into the realm of the provocative, and the weird. The resulting Cookbook of radical designs, by over 100 artists and theorists, was published in November 2016, and will be featured as an exhibition at Transmediale 2017.
In this lecture Rourke will address the question of “problem solving” in the Anthropocene, contriving dystopian and horror fiction into methodologies for new kinds of action. Is it more radical to change the world or change ourselves, and what are the implications of taking a position?
2016
R 112
Wintersemester
2016/17