Szenografie von Diane Hillebrand; Produktionsteam: Campingstühle: Lizzy Ellbrück, Lara Landbrecht + Corinne Riepert; Die Campingstühle tragen ‚Verbinder‘ an sich, welche in einem Workshop mit Studierenden der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe konzipiert wurden: Giulia Bertolino, Flo Knöbl, Jule Köpke, Livia Emma Lazzarini, Alexander Scharf; Tischplatten: Verena Zenker; Plakatdisplays: Rolf Kniffki; Stellwände: dp Showtechnik + Domitile Guinchard
Sommersemester 2021
SYMPOSION
“A COMMONPLACE IS NOT A CLICHÉ”
10.07.2021 / 10:30 – 17:30 / Basler Hof
“A COMMONPLACE IS NOT CLICHÉ” PERSPEKTIVEN AUF ÖFFENTLICHKEITEN, ASYNCHRONE ALLGEMEINPLÄTZE UND INFRASTRUKTURELLE INTIMITÄTEN
In Folge der 1968er-Bewegungen wurde gegen das Establishment gerichtete Raumproduktion mit körperlicher Kopräsenz im öffentlichen Raum assoziiert. Zum einen fand dies seinen Ausdruck in radikaldemokratischen Theorien, die konsensorientierte Konzepte von Öffentlichkeit ins Wanken brachten, sowie daran anknüpfenden Formen von künstlerischem Aktivismus. Zum anderen ging damit ein zunehmendes Verlassen des künstlerischen Ateliers zugunsten neuer Arbeitsorte und Produktionsweisen einher – etwa in sozialen Kontexten oder wissenschaftlichen Settings.
In der Konsequenz interessieren Konzeptionen asynchroner Zeitlichkeiten und anderer Genealogien etwa über narrative Montagen und emanzipative Referenzierungsweisen. Commonplaces sind dabei sowohl die buchstäblichen gemeinschaftlichen Güter (etwa in der critical commons Debatte) als auch rhetorische Orte, auf die sich Argumente beziehen. Denn, wie Barbara Cassin schreibt:
„A commonplace is not a cliché, it is a bank, a stock, a tank of available arguments and a place in which to seek, find and invent arguments“.
Frequentieren, normieren, appropriieren et cetera – welche Verfahren gruppieren sich um Allgemeinplätze? Als ein Klischee erscheinen mag auch die Figuration Best Friends Forever, die das Akronym BFF mit der Biennale für Freiburg teilt. „Friendship“, so Jacques Derrida in den 1980er Jahren, „resembles an appeal because it makes a sign toward the future: be my friends.“ Sofern diesem Appell eine neue Dringlichkeit zukommt, verlangt dies, sich auf transformierende Allgemeinplätze zu sensibilisieren. Diesen Gedanken weiterführend, beleuchtet das Symposion gegenwärtige und zukünftige Formationen infrastruktureller Intimitäten. Verhandelt und rekontextualisiert werden soll so auch das Verständnis praktischer wie ideeller ‚kritischer Infrastrukturen‘.
SZENOGRAFIE von Diane Hillebrand
Die Szenografie der BfF#1 stellt eine offene Struktur aus Stühlen, Tischen und Vorhangelementen her, die es ermöglicht, ortsspezifische Studiosituationen im öffentlichen Raum herzustellen. Aufgegriffen wird dabei das pandemiebedingt sichtbar gewordene Verlangen nach spontanen Zusammentreffen im Außenraum. Der Campingstuhl, der so eine Konjunktur erfahren hat, kann auch als Outdoor-Äquivalent des Museumshockers gelesen werden. Während der Museumshocker ergonomisch bedingt jedoch nur zum kurzen Verweilen einlädt, eignet sich der Campingstuhl zum Besetzen eines Ortes und zum Bilden von Lagern. Durch die szenografische Gestaltung werden solche Lager erzeugt – abgeschirmt durch und umstellt von Vorhangkonstruktionen als raumbildenden Elementen. Die Besucher*innen sind zudem eingeladen, sich an Tischen zu versammeln, die Spuren von vorherigen Arbeiten Hillebrands sowie von Objekten aufweisen, die in den jeweiligen Werkstätten weiterverwendet wurden.
Szenografie von Diane Hillebrand;
Produktionsteam:
Campingstühle: Lizzy Ellbrück, Lara Landbrecht + Corinne Riepert;
Die Campingstühle tragen ‚Verbinder‘ an sich, welche in einem Workshop mit Studierenden der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe konzipiert wurden: Giulia Bertolino, Flo Knöbl, Jule Köpke, Livia Emma Lazzarini, Alexander Scharf;
Tischplatten: Verena Zenker;
Plakatdisplays: Rolf Kniffki;
Stellwände: dp Showtechnik + Domitile Guinchard
Sommersemester
2021