• Ausstellungsdesign
    und Szenografie
     
    Information
  • 29
  • Wonderlab

  • Wonderlab

  • Kuratorische Studien und dramaturgische Praxis
    Dokumentation
    2014
    • 1    Foto: Magdalena Vollmer
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    • 2    Foto: Magdalena Vollmer
    • 3    Foto: Magdalena Vollmer
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    • 4    Foto: Anja Dorn
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    • Wintersemester 2013/14

      Betreuung:
      Prof. Anja Dorn, Claus Richter

      Studierende/r:
      Elenya Bannert, Alexandra Besta, Claudia Burr, Valle Döring, Prof. Anja Dorn, Maria Ebbinghaus, Nele Faust,Vera Gärtner, Mara Ittel, Alper Kazokoglu, Marco Kempf, Marian Korenika, Sophie Lichtenberg, Pia Matthes, Max Negrelli, Emily Ortlepp, Claus Richter, Miriam Schwab, Carlo Siegfried, Petros Tatsiopoulos, Eszter Szőnyeg-Szegvári, Magdalena Vollmer Max Zickenheiner

    • Um 1900 kam es in den USA in Mode, Vergnügungsparks an die Endstationen der Straßenbahnen zu bauen. Eine Attraktion in diesen Trolley Parks waren die Old Mills, unterirdische Panoramafahrten mit einem Boot, die nicht umsonst auch „Tunnel of Love“ hießen. Kurze Zeit später wurden die Pretzel Cars erfunden. Die ersten selbstfahrenden Wagen transportierten jeweils zwei Personen durch den Darkride und standen am Anfang der Entwicklung unterschiedlichster Gefährte, die den Blick des Fahrgasts durch automatisierte Richtungs- und Geschwindigkeitswechsel steuerten. Auf der New Yorker Weltausstellung 1939 wurden die Besucher des von General Motors gesponserten „Futurama“ auf einem mit Sesseln ausgestatteten Fließband platziert, auf dem sie eine riesige Modelllandschaft umrundeten. Vierspurige Highways, Trabantenstädte und Hochhäuser stellten die autogerechte Zukunft Amerikas dar. Der „Peter Pan’s Ride“ im 1955 eröffneten Disneyland nutzt heute noch schwebende Gondeln. Sie tragen den Betrachter so geschwind nach Neverland, dass der mit Captain Hook kämpfende Peter Pan, die Indianer und das tickende Krokodil nur für kurze Augenblicke auftauchen. In seinem Einführungsvortrag zu dem Workshop „Alone in the Dark“ über Geschichte und Technik von Darkrides im WS 2013/14 machte der bildende Künstler Claus Richter deutlich, dass Geschwindigkeitswechsel, Geräusche und Desorientierung für deren Zauber genauso entscheidend sein können, wie die Erwartungshaltung, mit der man sie betritt. Auch die mit einfachen Motoren bewegten Figuren wirken eher bei flüchtiger Wahrnehmung animiert. Das illusionistische Spiel mit dem, was sich der Kontrolle des Blicks entzieht, scheint im krassen Gegensatz zu den Blickregimen von Museen zu stehen, wo das Ausstellungsobjekt in Ruhe vom Betrachter erfasst werden kann. Sind Darkrides so etwas wie der Schatten der für die Moderne kennzeichnenden Ausstellungssituationen mit ihrer Gegenüberstellung von Subjekt und Objekt? Eher scheint es eine enge Verbindung zwischen den Illusionsmaschinen der Vergnügungswelt und wissenschaftlichen Methoden des Zeigens zu geben. So machten beispielsweise die von dem Bühnenmaler Louis Daguerre zur Unterhaltung entwickelten Dioramen später in naturhistorischen Museen Karriere. Ähnliches gilt für die 1837erfundene Daguerreotypie, einem Vorläufer der Fotografie, mit der er die perfekte Illusion seiner Dioramen festhalten wollte. Dass verrückte Professoren und ihre unheimlichen Laboratorien ein Standardmotiv für Geisterbahnen sind, erstaunt vor diesem Hintergrund wenig. Im Falle der Geisterbahn, die zusammen mit Studierenden innerhalb einer Woche auf dem Dachboden der Hochschule geschaffen wurde, erwartete das Publikum eine Fahrt durch ein geheimes Institut für plastische Chirurgie: das Wonderlab.

    • Kuratorische Studien und dramaturgische Praxis
      Dokumentation
      2014

      Wintersemester 2013/14

      Betreuung: Prof. Anja Dorn, Claus Richter

      Studierende/r: