Diplom von Anja Ruschival, Dokumentation Lisa Bergmann und Mustafa Emin Büyükcoşkun
Sommersemester 2020
Betreuung:
Constanze Fischbeck, Anja Dorn
Studierende/r:
Anja Ruschival (Manuskript, Regie, Szenografie), Bruno Jacoby (Grafikdesign), David Loscher (Sounddesign und Schnitt),
Hanna Franke (Regieassistenz), Hanna Jurisch (Stimme Nina), Jannik Mühlenweg (Stimme Hannes), Judith Milz (Stimme Daria),
Juliane Schmitt (Stimme Lisa,) Max Guderian (Regieassistenz, Aufnahmeleitung), Robert Besta (Stimme Jonas),
Swana Rode (Stimme Anna)
Tibor Pilz: Aufnahmeleitung
Die Arbeit „Nichts, was uns passiert“ oder „Genügend Anlass zur Erhebung der öffentlichen Klage“ thematisiert den Umgang mit sexueller Gewalt in unserer Gesellschaft. Sie fragt, wie und vor allem ob wir durch unsere Sozialisierung gelernt haben über sexuelle Gewalt zu sprechen. Sie fragt nach dem Vermögen, uns diese Art von Gewalt in unserem eigenen Umfeld (Familie, Freundeskreis, Arbeitsgemeinschaft, u.a.) vorzustellen und danach, warum Erzählungen über sexuelle Gewalt meist in der Ferne, im Abstrakten verortet werden.
Die Grundlage der Narration bildet der Roman „Nichts, was uns passiert“ von Bettina Wilpert. Die Erzählung handelt von unmittelbaren gesellschaftlichen Prozessen nach einer Vergewaltigung innerhalb eines linken Studierendenkreises und wird in Form von protokollierten Interviews erzählt. Mehrere Figuren sprechen über ein und denselben Fall, es wird jedoch schnell klar, wie viele vermeintliche Wahrheiten sich ergeben, sobald mehr als eine Person ihre Perspektive schildert.
Die räumliche Situation ist durch Tische vorgegeben, an denen kleine Gruppen gemeinsam sitzen. Durch die Positionierung der Teilnehmenden entstehen unterschiedliche räumliche Dialogkonstellationen und -situationen. Die Teilnehmenden nehmen zwar körperlich eine Dialoghaltung ein, die inhaltliche Abhandlung – der gesprochene Dialog – findet jedoch auf der Ebene des Hörspiels statt. Aus den Körpern des anwesenden Publikums und den körperlosen Stimmen, bilden sich mehrere Ebenen eines Dialogs. Die Inhalte werden in die Realität der Hörenden übertragen und existieren parallel zu ihrer Körperwahrnehmung und ihrer nonverbalen Kommunikation. Es entsteht eine räumliche Körperübung des Dialogs.
Diplome und Vordiplome
Diplom von Anja Ruschival,
Dokumentation Lisa Bergmann und Mustafa Emin Büyükcoşkun
Sommersemester
2020
Betreuung:
Constanze Fischbeck, Anja Dorn
Studierende/r: