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Tide — Christina Scheib

Poster/Tidenplan: Laurine Haller und Paulina Mimberg

Foto Lizzy Ellbrück

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Foto Lisa Bergmann

Foto Lisa Bergmann

Foto Lisa Bergmann

Foto Lisa Bergmann

Foto Lisa Bergmann

Foto Lisa Bergmann

Foto Lisa Bergmann

Foto Lisa Bergmann

Foto Christina Scheib

Foto Christina Scheib

Foto Christina Scheib

01.-05.07.2020

Großes Studio, HfG Karlsruhe

Betreuung: Anja Dorn, Andreas Müller

Diplomprojekt von Christina Scheib

Gezeiten sind dem Zyklus von Sonne, Erde und Mond unterworfen. Sie sind die Bewegung der Wassermassen des Ozeans, die an den Küsten als periodisches Ansteigen und Absinken des Meeresspiegels in Erscheinung tritt. Der Himmelskörper Erde besteht ebenso wie unsere organischen Körper größtenteils aus Wasser. Sie sind fluide, miteinander verbunden und voneinander abhängig. Gezeiten als Daseinsmetapher umreißen das fortlaufende Ausbalancieren von Kommen und Gehen, Anziehen und Abstoßen, Sich zeigen und entziehen.

From dead-calm seas to angry tsunamis, the tide never returns to the same spot twice, and its movement is affected by several forces that themselves continually change: currents rising from the deep sea, the moon, the wind, and ecological situations that complicate plain dialectic view. Tidalectics thus assumes the shape of an unresolved cycle rather than a forward-directed argument of progression.
(Tidalectics, Imagining an Oceanic Worldview Through Art and Science, Stefanie Hessler, 2018)

Tide überträgt dieses Verständnis der Gezeiten in eine kontinuierliche, non-lineare Bewegung im Ausstellungsraum.
Die Entscheidung etwas zu zeigen schließt die Entscheidung für das Ausschließen ein. Diese Dialektik – Tidalectics – wird im raumzeitlichen Gefüge der Ausstellung thematisiert. Sound- und Videoarbeiten treten in den Vordergrund, die über Online-Plattformen für die Internet-Surfenden permanent sichtbar sind, aber in der Tiefe des Netzes verborgen bleiben. Daneben ergänzen Publikationen aus den öffentlichen Magazinen der Badischen Landesbibliothek sowie der ZKM/HfG-Bibliothek die Ausstellung. Diese Gegenüberstellung markiert zwei verschiedene Räume des Wissens und Archivierens, die unterschiedlichen Ökonomien unterliegen. Die schwankenden Aufmerksamkeitsspannen von Video und Sound verschränken sich mit der versunkenen Lektüre abbildungsreicher Kataloge und Romane. Die gezeigten Arbeiten sind Reproduktionen, Versionen oder Vervielfältigungen – Spuren und Abdrücke, die wie Fossilien unter versteinerten Sedimenten im Meer verbleiben, das selbst ein Archiv in Bewegung ist.

[T]he very idea of controlled slippage, he’e nalu, is at the heart of this whole investigation. [W]e can start by picking up the board. […] The board is the surfer’s own, personal bit of solid ground, that [s]he carries with him [her] out to the sea […].
(Sharks Death Surfers, Melissa McCarthy, 2019, Hervorhebung CS)

Surfende gleiten auf einer Welle entlang der Schnittstelle zwischen Wasser und Luft an der Oberfläche. Sie balancieren ihren Körper auf dem eigenen Stück festen Boden, die Finnen des Surfboards unter Wasser stabilisieren die Bewegung. Während die Gezeiten die Ausstellung in ständiger Dynamik zwischen Offenlegen und Verbergen halten, ermöglicht das Surfen die spielerische Navigation in ihr.
Die zwölf Stunden andauernde Ausstellung ist eine Einladung für den Einstieg in eine flüssigere Umwelt. Wie ein Strand oder Surfspot, der sich mit den Gezeiten immerfort verändert, ist auch die Ausstellung permanent anders wahrnehmbar. Dem Rhythmus der Gezeiten an der nordspanischen Atlantikküste folgend, verändert sich das Ausstellungsprogramm je nach Wasserstand.

Inmitten künstlerischer Positionen, popkultureller Referenzen und feministischer Theorien gleiten wir entlang. Der Ozean zeigt sich als eigener Raum und Subjekt, die existentielle Bedeutung des Wassers. Wir rutschen hinein in unsere Verstrickung in ökologische Effekte, erzeugt durch unsere industriekapitalistische Vergangenheit. Die rhythmische Wiederkehr von Ebbe und Flut, das Ansteigen und Abschwellen, der Tidenhub, ist zwar berechenbar und doch kaum erkennbar.

DANK
Alexander Knoppik, Andreas Müller, Andrej Mircev, Anja Casser, Anja Dorn, Anja Ruschival, Christoph Funk, Corinna Scheib, Francesca Romana Audretsch, Friederike Schäfer, Hanna Franke, Hanne König, Hans D. Christ, Hendrik Stoerk, Hubert Distel, Iden Sungyoung Kim, Ivo Scheib, Jaya Demmer, Jonas Piroth, Josefine Scheu, Judith Milz, Karl-Heinz Scheib, Laurine Haller, Leia Walz, Leonie Ohlow, Lioudmila Voropai, Lisa Bergmann, Lizzy Ellbrück, Lydia Kähny, Maria Harder-Scheib, Matthias Bruhn, Patrick Alan Banfield, Paulina Mimberg, Petra Zimmermann, Sascha Jungbauer, Sebastian Schäfer, Susanne Kriemann, Thomas Rustemeyer, Tobias Keilbach, Viktor Neumann

WERKLISTE

Agnieszka Polska
The New Sun
What the Sun Has Seen

Allan Sekula
Okeanos

Annea Lockwood
Buoyant

Annie Sprinkles and Beth Stephens
Water Makes Us Wet – An Ecosexual Adventure

Atomic Kitten
The Tide Is High

Camille Saint-Saëns
Le Déluge, Op. 45: 1. Prélude

Chantal Dumas
Oscillations planétaires

Chus Martínez
The Ocean as Space

Dafne Boggari
149 anni luce dalla terra (149 Light Years From the Earth)

Dr. Dre Anderson Paak, Justus and Kendrick Lamar
Deep Water

Drexciya
Black Sea
Digital Tsunami
Water Walker

Eugenia Parry Janis (Ed.)
The Photography of Gustave Le Gray

Filipa Cesar and Louis Henderson
Sunstone

Geo Reportage
Die Leuchtkraft der Natur

Grace Jones
Corporate Cannibal

Jan Dibbets
6 Hours Tide Object with Correction of Perspective
12 Hours Tide Object With Correction Of Perspective

Jana Winderen
Submerged

Jeremie Brugidou and Stefan Helmreich
Massive Movie Waves Mix

Leonard Cohen
Everybody Knows

Ligia Lewis
Melodrama (a study for “Water Will (in Melody)“)

Linda Stupart
After the Ice, the Deluge (the awakening)

Maya Angelou
Still I Rise

Melissa McCarthy
Sharks, Death, Surfers. An Illustrated Companion

Michael Snow
Wavelength
WVLNT (Wavelength for Those Who Don't Have Time)

Moor Eskola
Livestream Zarautz/Spain

OK Go + Pilobolus
All Is Not Lost

Olga Visa (Ed.)
Unseen Mendieta, The Unpublished Works of Ana Mendieta

Rachel Carson
Am Saum der Gezeiten. Eine Küstenwanderung
Geheimnisse des Meeres
Undersea
Unter dem Meerwind

Radna Rumping
Get Rid Of Yourself, Again (Extended Version)

Roni Horn
Another Water, (The River Thames, for Example)

Seth Price
Köln Waves/Blues

Susan Hiller
Dedicated to the Unknown Artists

Susanne M. Winterling
Gravitational Currents and The Life Magic
Sven Johne
Ship Cancellation

SVNTR
Surf or Die

Tabita Rezaire
Deep Down Tidal

Seneb House/Tabita Rezaire
Order Your Amazonian Water Healing

Tacita Dean
The Green Ray

Thomas Meinecke
Hellblau

Tracey Moffatt
Heaven

Ulf Küster für die Fondation Beyeler (Ed.)
Gustave Courbet

Virginia Woolf
The Waves

Yoko Ono
We're all Water

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